Wir haben hier für Euch ein paar Rituale für verstorbene Kinder zusammengetragen, die Euch helfen Abschied zu nehmen.
Ihr kennt noch weitere oder habt Anregungen? Schreibt uns an tod@thefuneralists.com
Zweig für’s Grab
Gerade zu festlichen Zeiten wie Ostern, Weihnachten, aber auch Geburtstage schmücken wir unser Zuhause mit Blumen oder Ästen. Z Bsp der Weide im Frühling oder dem Weihnachtsbaum im Dezember.
Schneidet einen Zweig oder eine Blüte ab und bringt sie zum Grab. So teilt Ihr ein Stück Eures Zuhauses mit dem verstorbenen Kind oder Sternenkind.
(www.veid.de)
Luftballons steigen lassen zur Beerdigung
Bei Kindern denken wir oft bunt. Gestaltet auch die Beerdigung so, wenn es für Euch passt. Jeder Gast der Beisetzung kann seinen/ihren Wunsch für das Kind auf eine Karte schreiben, die an den Ballon gehängt wird. Zu einem vereinbarten Zeitpunkt während der Beerdigung lasst Ihr alle Ballons steigen. Der Himmel wird bunt, Eure Wünschen steigen auf…
Ihr könnt auch etwas für Euch selbst wünschen. Z Bsp, dass Ihr die Erinnerung an das Kind immer im Herzen behalten werdet. Dass Ihr etwas für das Kind erledigen, pflegen, beibehalten werdet. Und dann besiegelt Ihr diesen Wunsch, in dem Ihr ihn aufsteigen lasst.
Achtet hier auf eine freie Fläche und die Windrichtung. Ggf muss dies mit dem Friedhof im Vorfeld besprochen werden. Natürlich könnt Ihr Luftballons auch zu einem späteren Zeitpunkt im Garten oder einem anderen, für Euch passenden Ort steigen lassen.
Einen „Altar“ bauen
Sucht Euch an einem für Euch passenden Ort (Zuhause, im Garten…) eine ruhige Stelle. Tragt zusammen, was für Euch eine Verbindung zum verstorbenen Kind symbolisiert. Spielzeug, Fotos, selbstgemalte Bilder, Stofftiere, Kleidung… Wählt Gegenstände, die für Euch einen rituellen Charakter haben. Z Bsp. Kerzen, Figuren, Gedichte/Gebete, Salz und Wasser als Zeichen der Elemente, Federn, Erde von einem bestimmten Ort (vielleicht aus einem Garten, von einem Urlaubsort oder auch vom Grab).
Schafft einen Ort, an dem all diese Dinge sein dürfen und Euch ein gutes Gefühl geben. Vielleicht ist das ein kleines Tischchen in einer kuscheligen Ecke. Oder vor der Gartenlaube. Ihr wisst intuitiv, was für Euch richtig ist.
Wann immer Ihr in Verbindung zum verstorbenen Kind sein wollt, sucht diesen Ort auf. Vielleicht möchtet Ihr die Gegenstände berühren, ansehen. Oder einfach in ihrer Gegenwart die Augen schließen und ganz für Euch sein.
Jeden 2. Sonntag im Dezember gibt es um 19 Uhr das
Bundesverband Verwaister Eltern e.V.
„Worldwide Candlelighting“-Ritual, an dem allen verstorbenen Kindern weltweit gedacht wird.
Rituale mit anderen Kindern
Es sollte immer die Möglichkeit bestehen, dass ein Sarg oder eine Urne selbst gestaltet oder dass persönliche Gegenstände mit hinein gegeben werden können.
So könnt Ihr zusammen mit anderen Kindern Briefe schreiben, etwas basteln oder Bilder malen, die dann dem verstorbenen Kind mitgegeben werden.
Achtet darauf, dass Ihr mit Euren Kindern besprecht, was passiert. Lasst Ihnen aber auch die Freiheit auf eine für sie natürliche Weise mit der Situation umzugehen. Kinder haben meist sehr wenig Berührungsängste mit dem Tod. Und Kinder werden auch sagen, wenn sie etwas nicht möchten. Lasst Euch davon inspirieren!
Gemeinsam singen oder ein Gedicht aufsagen
Gerade, wenn andere Kinder auch Abschied nehmen möchten, könnt Ihr gemeinsam zur Beerdigung ein Lied singen. Vielleicht eines, das früher zusammen mit dem verstorbenen Kind gesungen wurde.
Falls Euch das für die Beerdigung zu viel ist, macht es zu einem späteren Zeitpunkt. Entweder am Grab oder auch gemeinsam Zuhause, im Kindergarten, in der Schule…
Trauer und Abschied sind Prozesse, die nicht einmalig stattfinden, sondern die sich verändern und die immer wieder Rituale „vertragen“ können.
Selbst ein Ritual für ein verstorbenes Kind entwickeln
Gerne unterstützen wir Euch gemeinsam ein eigenes Ritual zu finden. Wir haben schon an Gräbern meditiert oder im Krematorium Särge bemalt. Offenheit ist hier das Wichtigste.
Empfehlen können wir in Berlin auch Sabine Deschauer, die professionell Rituale entwickelt und Euch anleiten kann, Euer eigenes Ritual zu finden.
Denkt einfach daran, dass Rituale für verstorbene Kinder Übergänge symbolisieren, Rhythmen in Jahre und Gedenktage bringen, Handlungen sein sollen, die uns helfen zu begreifen, was geschehen ist.
Dann schaut mal, was das für Euch sein könnte und probiert es aus.